Mein Opa,
hat ein hohes Alter erreichen dürfen.
Als ich noch Schülerin war und die Ferien mal bei ihm verbrachte, hatte er versucht mir eins seiner Hobbys näher zu bringen. Das Fotografieren inklusive Entwicklung. Es war mega spannend und ich war auch fasziniert davon, wie sich aus einer Filmrolle auf einmal einzelne Fotos entwickeln ließen. Doch gefesselt für länger hatte es mich nicht. Rückblickend, finde ich es gedanklich noch immer anziehend und faszinierend.
Vieles hat er seit seinem Eintritt ins Rentenalter mit meiner Oma (Stiefoma) erleben dürfen. Sie haben zusammen die Welt bereist und vieles nachgeholt, was zu DDR-Zeiten nicht möglich war. Was hat ihn das Freude bereitet und die Fotosammlung wurde größer. Wenn man die Bilder zu sehen bekam, kam das Gefühl auf, man wäre mit auf Reisen gewesen, so authentisch waren sie.
Was für Erinnerungen an ihn, diese Leidenschaft die in diesem Hobby steckte. So schön.
Dann kam 2022 die Nachricht, dass er verstorben ist. Es war auf der einen Seite ein kleiner Schock und auf der anderen Seite keine große Überraschung. Für mich persönlich, war es schwer, da er aus gesundheitlichen Gründen schon nicht mehr zu unserer kirchlichen Hochzeit kommen konnte. Wir wollten aufgrund dessen noch hingefahren sein und ihm die Bilder zeigen, beziehungsweise unsere Kleidung von diesem Tag mitgenommen haben und sie vor Ort nochmal für Ihn anziehen. Daraus wurde dann leider nichts mehr.
Irgendwann habe ich mich dann hingesetzt und ihm einen Abschiedsbrief geschrieben, ein Foto von diesem einen Tag mit dazu gepackt und dieses zusammen verbrannt und dem Universum übergeben. Somit bin ich meinen auftretenden Schuldgefühlen entgegengetreten und habe alles abgegeben. Heute denke ich in Dankbarkeit und Demut an diese Zeit zurück, denn es hat mich einiges gelehrt.