Willkommen auf der "INSEL des VERTRAUENS"

    2013

Mein Partner

Von heute auf morgen stand meine Welt auf einmal Kopf. Nichts war mehr wie es war und es änderte sich von Grund auf alles. Eben noch gesehen und im nächsten Moment war er nicht mehr.

Der Schmerz war kaum auszuhalten, es drang der Drang nach Suizid in meine Gedanken. Gedanken die ich vorher nie so hatte, doch ohne ihn konnte ich es mir einfach nicht vorstellen. Meine fast 18-jährige Tochter vergaß ich sogar für kurze Zeit darüber. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich kaum noch ein, noch aus. Eine Freundin unterstützte mich, damit ich ein Stück zu mir kam und so fand ich den Weg in die psychotherapeutische Abteilung einer nahegelegenen Klinik zur teilstationären Behandlung. So konnte ich abends nach Hause zu meiner Tochter und wir konnten gemeinsam trauern.

Das Schlimmste für mich persönlich war, die Ungewissheit – wie er verstorben ist. War es eine Verkettung unglücklicher Zusammenhänge oder war es Suizid.

Was da in einem vorgeht ist schlecht in Worte zu fassen, in so einer Zeit, ist der Schmerz, die Wut, die Fassungslosigkeit, das nicht begreifen können – in einem Ausnahmezustand – so empfand ich es damals. Dann irgendwann kam die Trauer dazu. Was war ich froh, in der Klinik, Trauerbegleitung erfahren und erhalten zu haben. In dieser Zeit hatte ich mich absichtlich gegen Antidepressiva entschieden, da ich die Gefühle bewusst mit allem durch- bzw. erleben wollte.

Ich wurde entlassen, ging arbeiten und in der ersten Woche holte mich alles wieder ein. Der Suizid Gedanke war wieder da, aufgrund dessen entschied ich mich dann mit meinem behandelnden Arzt für einen vollstationären Aufenthalt und dann mit Medikamenten. So ging ich noch mal für ein paar Wochen in die Klinik. Die Hilfe und Unterstützung, die ich persönlich in dieser Zeit erfahren durfte, ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen. Von außen bekam ich Hilfe für meine Tochter von Freunden und drinnen wurde mir weitergeholfen.

So fand ich den Weg in ganz kleinen Schritten, in meinem ganz persönlichen Tempo und mit Hilfe von kreativen Möglichkeiten – zurück, aber auch sehr verändert ins Leben.